Upper Mustang Trek – Designer Felix Doll auf Entdeckungsreise durch Nepals verborgenes Königreich

Upper Mustang Trek – Designer Felix Doll auf Entdeckungsreise durch Nepals verborgenes Königreich

Apr 30, 2025Felix Doll

UPPER MUSTANG TREK – Eine Reise ins Herz Tibets

Nepal hat mir einmal mehr seine atemberaubende Schönheit gezeigt. Zusammen mit meinen drei Freunden Andreas, Michi und Carla durfte ich 14 Tage lang das Upper Mustang Tal bereisen – eine Region, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts noch zu Tibet gehörte. Hier wird der tibetische Buddhismus bewahrt, die tibetische Sprache gesprochen, und es kommen bis heute nur etwa 3.000 bis 5.000 Touristen pro Jahr, da die Region großen Wert auf den Schutz ihrer einzigartigen Kultur legt.

Gemeinsam mit unserem wunderbaren Guide Tara, der hervorragend Deutsch sprach, fuhren wir mit dem Bus von Kathmandu nach Pokhara und reisten tags darauf weitere neun Stunden mit dem Jeep bis nach Kagbeni. Dieser Ort liegt eingebettet zwischen den 8000er-Bergen – zunächst noch verborgen hinter dichten Wolken. Doch schon am nächsten Tag rissen sie auf, und die majestätischen Gipfel standen zum Greifen nah.

Ab dem ersten Moment begleiteten uns die flatternden tibetischen Gebetsfahnen in ihren fünf Farben: Weiß, Blau, Rot, Grün und Gelb. Jede Farbe steht für ein Element – Weiß für die Luft, Blau für den Himmel, Rot für das Feuer, Grün für das Wasser, Gelb für die Erde. Alte Häuser aus Lehmziegeln und Steinen prägen das Bild, auf deren Dächern Holzvorräte für die kalten Monate lagern.

Die Dörfer, oft versteckt hinter Hügeln wie kleine Oasen, bestehen meist aus niedrigen Häusern, geschützt gegen den starken Wind. Überall begegnet einem ein faszinierendes Spiel der Farben: bunte Fensterrahmen, bemalte Wände, verzierte Türen. Auch in den Gasthäusern wird die Farbenfreude lebendig – man sitzt auf leuchtend gemusterten tibetischen Teppichen, lehnt sich an farbenfrohe Pölster, während bemalte Decken und verzierte Tische den Raum füllen. Als Farbenliebhaber war ich im Paradies – und wusste schon dort, wie sehr ich diese Pracht vermissen würde.

Was mich noch mehr beeindruckt hat, war die Gelassenheit und Herzlichkeit der Menschen. Ihre ruhige Zufriedenheit überträgt sich sofort – man möchte sie einfach mitnehmen und bewahren.

Die Wandertage führten uns mit etwa 13 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken täglich sechs bis zehn Stunden durch die Hügel des Upper Mustang Tals – zwischen 3.200 und 4.300 Metern Höhe. "Hügel" klingt fast bescheiden angesichts der umgebenden Himalaya-Giganten: Annapurna, Dhaulagiri und zahlreiche 7000er, die uns auf Schritt und Tritt begleiteten.

Upper Mustang ist eine Steinwüste – und doch voller Leben. Nie zuvor habe ich eine solche Faszination für Steine empfunden. Was auf Fotos oft grau wirkt, war in Wirklichkeit ein endloses Spiel von Farben und Formen unter unseren Füßen: roter Sand, gelbe Felsen, weiße Kiesel – ein ständiges Wunder der Natur. Und überall in den Felswänden entdeckten wir uralte Höhlen, stille Zeugen vergangener Kulturen.

Nach vier Tagen erreichten wir schließlich Lo Manthang, die Hauptstadt.
Ich hatte meine Kamera dabei – und meine Lust am Fotografieren war riesig. In Lo Manthang, dieser von Mauern umgebenen Stadt, reihten sich drei große Tempel und der ehemalige Königspalast aneinander – ein visuelles Fest. Fast alles durfte fotografiert werden, nur in den Tempeln selbst war das Fotografieren nicht erlaubt. Doch auch ohne Kamera haben sich die Eindrücke eingebrannt: kunstvoll verzierte Mauern, prächtige Mandalas und filigrane Buddha-Malereien, die sich bis zu 15 Meter hoch über uns erstreckten – jedes Detail ein kleines Universum an Geschichten und Spiritualität.

Ich könnte noch stundenlang weiter erzählen – doch Worte reichen kaum aus, um all die Schönheit und die Tiefe dieser Reise einzufangen.
Es war eine Reise voller Glück, Tiefe und Freundschaft – ein Geschenk, das ich meinen Wegbegleitern verdanke.
Danke, Ananta, Anura, Tara, Michi, Andi und Carla.

 




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